Telefon
Sprechzeiten

Blutspenden mit Diabetes - worauf muss ich achten?

Blut ist einzigartig und kann nicht durch etwas anderes ersetzt werden. Deshalb ist jede Blutspende wertvoll und hilft dabei, Leben zu retten. Aber viele Menschen mit einer Diabeteserkrankung wissen nicht, ob sie überhaupt Blut spenden dürfen. Diese News erklärt, worauf es ankommt.

Darf ich Blut spenden, wenn ich Diabetes habe?

Menschen mit chronischen Erkrankungen fragen sich oft, ob sie Blut spenden dürfen. Zum eigenen Schutz darf jedoch niemand Blut spenden, dessen Gesundheit durch eine Blut- oder Plasmaspende gefährdet wäre. Dies trifft beispielsweise auf Menschen mit einer Typ-1-Diabeteserkrankung zu. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zunächst kann es im Zweifel durch die Blutentnahme zu Entgleisungen des Blutzuckers kommen. Zweitens haben Patienten, die regelmäßig Insulin spritzen, ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Aber auch beim Spendeempfänger kann das Insulin im gespendeten Blut Nebenwirkungen auslösen. Deshalb dürfen Menschen mit einer Typ-1-Diabeteserkrankung kein Blut spenden.

Bei Typ-2-Diabetes kommt es darauf an, ob dieser mit Insulin behandelt wird oder nicht. Wenn Sie Ihren Blutzucker durch Ernährung und Bewegung im Griff haben und kein Insulin benötigen, dürfen Sie in der Regel Blut spenden - sofern bei Ihnen keine anderen Ausschlusskriterien festgestellt werden. Sie müssen jedoch im Spenderfragebogen und beim Arztgespräch angeben, ob Sie orale Antidiabetika (wie beispielsweise Metformin) einnehmen. Darüber hinaus wird der bei jedem Blutspendedienst anwesende Arzt Sie über eventuelle weitere Risiken aufklären.

Wie läuft ein Blutspendetermin ab? Was muss ich beachten?

Wenn Sie eine Typ-2-Diabeteserkrankung haben und Blut spenden möchten, um anderen Menschen zu helfen, sollten Sie das im Voraus mit Ihrem behandelnden Arzt abklären. Zum eigentlichen Blutspendetermin benötigen Sie dann nur noch Ihren Personalausweis und etwas Zeit. In der Regel dauert ein Blutspendetermin etwa eine Stunde, wovon die reine Blutentnahme meist nur 10 Minuten in Anspruch nimmt.

Bevor Sie Blut spenden, sollten Sie unbedingt ausreichend essen und trinken (am besten eine fettarme, nicht zu schwere Mahlzeit und mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit wie Wasser oder Tee). Nachdem Sie Blut gespendet haben, kann es bei Ihnen eventuell zu einer Hypoglykämie kommen. Blutspendedienste stellen zwar normalerweise einen kleinen Imbiss für alle Spender bereit, trotzdem ist es bei einer Typ-2-Diabeteserkrankung wichtig, dass Sie Ihren Blutzuckerspiegel gut im Auge behalten.

Sollten Sie irgendwelche anderen Symptome bemerken, wie beispielsweise Schwindel oder Übelkeit, teilen Sie dies unbedingt den Mitarbeitern vor Ort mit. Es ist kein Problem, wenn Sie etwas mehr Zeit brauchen, bis Ihr Kreislauf wieder in Schwung kommt. Weil bei einer Blutspende etwa 500 ml Blut entnommen werden, sollten Sie am gleichen Tag keinen Sport mehr treiben.

Was passiert mit dem gespendeten Blut?

Das gespendete Blut fließt in ein geschlossenes System, in dem ein gerinnungshemmendes Mittel und eine geeignete Nährlösung für die Blutzellen enthalten sind. Danach wird zunächst eine kleine Blutprobe des Spenders untersucht. Wenn das Labor keine Krankheitserreger nachweisen kann, wird das Blut danach in einer Zentrifuge in seine Bestandteile aufgeteilt:

  • Blutplasma (für Medikamente, z.B. in der Krebstherapie)
  • Rote Blutkörperchen bzw. Erythrozyten (für die Versorgung von Verletzten)
  • Blutplättchen bzw. Thrombozyten (für die Blutgerinnung)

So bekommt jeder Spendeempfänger nur den Blutbestandteil, den er oder sie benötigt. Alle Arbeitsschritte werden genauestens dokumentiert. Sobald das Labor die Blutkonserven freigibt, werden sie an Kliniken und Arztpraxen ausgeliefert.

Übrigens: Auch wenn Sie mit Typ-1-Diabetes kein Blut spenden dürfen, können Sie sich für die Blutspendedienste einsetzen. Zum Beispiel, indem Sie sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei Ihrem örtlichen Blutspendedienst engagieren. Oder vielleicht organisieren Sie einen Blutspendetermin auf Ihrer Arbeitsstelle? Es gibt viele Möglichkeiten, die Blutspende zu unterstützen, auch wenn Sie selbst kein Blut spenden dürfen.

Das könnte Sie auch interessieren

Hormonexpert-Footer-Mobile-822x190px
Hormonexpert-Footer-Desktop-1920x123px
Telefon
Öffnungszeiten