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Wellen gegen Knoten

Schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der Deutschen haben einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Viele Betroffene haben Angst, dass sich aus den Knoten eine Krebserkrankung entwickeln könnte. Aus diesem Grund werden in Deutschland jährlich rund 110.000 Schilddrüsen operiert.
Dabei sind die meisten Schilddrüsenknoten harmlos. Vor allem sogenannte „heiße“ Knoten sind immer gutartig. „Kalte“ Knoten zu 98 Prozent.

Schilddrüsen-OP schafft trügerische Sicherheit

Auch wenn die präventive Entfernung der Schilddrüse ein Sicherheitsgefühl vermittelt, kann das trügen. Die Schilddrüsenhormone sind an vielen lebenswichtigen Prozessen im Körper beteiligt. Entfernt man die Schilddrüse, müssen diese Hormone ein Leben lang in Tablettenform zugeführt werden.
Zum ersten Mal in Europa hat jetzt die Klinik für Nuklearmedizin am Frankfurter Universitätsklinikum Mikrowellen gegen Schilddrüsenknoten eingesetzt (Mikrowellenablation). Bei diesem nicht-operativen Verfahren wird bei örtlicher Betäubung eine Sonde durch die Haut geführt, um die Mikrowellen direkt in den Knoten leiten zu können. Die kranken Schilddrüsenzellen können so zielgerichtet erhitzt und zerstört werden. Die zerstörten Zellen werden dann vom Körper abgebaut. Der Knoten verkleinert sich innerhalb kürzester Zeit.
Eine solche Behandlung dauert in der Regel 15 Minuten und wird stationär durchgeführt. Das Verfahren ist schneller, wirksamer und weniger schmerzhaft als alternative Methoden. Auch die Nebenwirkungen sind geringer. Weil der Eingriff nur mit einer dünnen Nadel erfolgt, bleiben bei der Mikrowellenablation keine großen Narben zurück.
Außerdem fallen die Risiken einer OP weg, weil die Behandlung ohne Vollnarkose erfolgt. Das ist beispielsweise für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtig, für die Operationen besonders riskant sind.

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