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Auch wenn die Diagnose und die Behandlungskriterien die gleichen sind, gibt es beim Diabetes Unterschiede zwischen Mann und Frau. Welche und warum das so ist, erfahren Sie in unserer aktuellen News.
Männer sind anders. Frauen auch. Der Titel des Bestsellers von John Gray trifft auch auf Diabetes mellitus zu. Zwischen Männern und Frauen gibt es nämlich einige Unterschiede, sowohl in Bezug auf die Prävalenz, das heißt, die gesamte Anzahl an Krankheitsfällen pro Geschlecht, als auch im Hinblick auf die Gründe für die Erkrankungen und deren Auswirkungen.
In einer Meta-Studie der Universität Wien, in der die Forschenden medizinische Studien von 2004 bis 2016 auswerteten, stellte sich beispielsweise heraus, dass die unterschiedliche Körperfettverteilung Männern grundsätzlich einem höheren Risiko aussetzt, an Diabetes-Typ-2 zu erkranken. Männer haben nämlich im Schnitt mehr Bauch- und Leberfett als Frauen, bei denen das Fett eher im Bereich der Oberschenkel sitzt, und reagieren unempfindlicher auf Insulin.
Auch die Hormone scheinen eine Rolle zu spielen: Das weibliche Sexualhormon Östrogen scheint gegen Diabetes zu schützen. Allerdings bedeutet die hormonelle Komponente für Frauen auch Herausforderungen. Denn während des Menstruationszyklus und besonders auch in der Menopause können Schwankungen im Östrogenspiegel zu unstabilen Blutzuckerwerten führen. Selbige sollten also noch genauer überwacht werden.
Was die möglichen Begleiterkrankungen eines Diabetes betrifft, scheinen sich die Geschlechter ebenfalls zu unterscheiden. So haben Frauen mit Diabetes beispielsweise ein höheres Risiko für Schlaganfälle im Vergleich zu Männern, stellte eine Studie der australischen University of Queensland im Jahr 2014 fest. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist erhöht.
Oft sind Frauen schlechter medizinisch eingestellt, erreichen den gewünschten Blutzuckerwert, Cholesterinspiegel und Blutdruck nicht. Hier spielen wohl verschiedene Faktoren eine Rolle. Einer könnte sein, dass Frauen zwar im Allgemeinen gesundheitsbewusster sind, ihre eigene Gesundheit aber dennoch eher vernachlässigen als Männer.
Zum anderen wird Typ-2-Diabetes bei Männern oft früher diagnostiziert als bei Frauen, unter anderem deshalb, weil die Nüchtern- und Langzeitzuckerwerte derzeit nicht geschlechtsspezifisch gesetzt sind und Frauen dadurch oft im Normbereich liegen, obwohl die Werte eigentlich erhöht sind.
Dennoch: Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bedeuten in puncto Diabetes nicht, dass eine Gruppe grundsätzlich und immer gefährdeter ist als die andere. Diabetes betrifft beide Geschlechter, und sowohl Männer als auch Frauen können ihn mit gesunder Lebensweise, Bewegung und regelmäßiger Kontrolle verhindern, dass er auftritt oder vor allem Typ-2-Diabetes gut in den Griff bekommen.
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