Mit der Radiojodtherapie lässt sich…
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das wie ein Schild vor dem Kehlkopf liegt. Sie ist nur so groß wie eine Walnuss und bei gesunden Menschen etwa 20 bis 30 Gramm schwer. Ihre Aufgabe ist die Produktion von Hormonen, die Herzaktivität, Stoffwechsel, Wachstum und Verdauung anschieben.
Als Hormondrüse ist die Schilddrüse ein Teil des raffinierten Hormonsystems, das lebenswichtige Prozesse steuert und Organe miteinander kommunizieren lässt. Das System besteht aus mehreren Drüsen und Nervenzellen, die verschiedene Hormone herstellen. Diese wandern als Botenstoffe durch den Körper und regulieren biologische Vorgänge wie das Wachstum, den Energiehaushalt, den Stoffwechsel und sogar unser Verhalten.
Schaltzentrale des vegetativen Nervensystems ist der Hypothalamus, ein kleiner Bereich des Zwischenhirns. Über ein Gefäßsystem ist er mit der Hypophyse verbunden, die als übergeordnete Drüse fast alle hormonellen Vorgänge reguliert. Nach Bedarf gibt der Hypothalamus das Hormon TRH ins Gefäßsystem ab, um damit der Hypophyse den Befehl zu erteilen, ihre speziellen Hormone in den Blutkreislauf auszustoßen. Zielstrebig wandern diese dann durch die Blutbahn zu ihrem Bestimmungsort – zum Beispiel zur Nebenniere oder zur Schilddrüse, um dort die Produktion von weiteren Hormonen zu beauftragen. Unser Hormonsystem folgt also einer strengen Befehlskette, die straff durchorganisiert ist.
Die Schilddrüse selbst produziert aus Eiweiß und Jod die jodhaltigen Hormone T3 und T4. Über die Blutbahn verteilen sich diese Botenstoffe im ganzen Körper und docken an Zellkernen und Mitochondrien an. Dadurch können die Zellen besser Sauerstoff und Zucker aufnehmen. Auf diese Weise kurbeln die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel an, was sich wiederum auf Verdauung, Blutdruck, Wachstum und Körpertemperatur auswirkt.