Ob Morbus Basedow, Struma oder Schilddrüsenüberfunktion – bei Hormonexpert behandeln wir Patientinnen und Patienten, deren Erkrankung zu einer vergrößerten Schilddrüse geführt hat. Mit der Radiojodtherapie lässt sich das Organ verkleinern, ohne dass eine Operation nötig wird. Lesen Sie bei uns, wie die Therapie abläuft und für wen sie in Frage kommt.
Die Schilddrüse hat die Aufgabe, zwei lebenswichtige Hormone zu produzieren. Als Baumatrial verwendet sie Jod, das sie aus unserer Nahrung aufnimmt. Diesen Umstand macht sich die Radiojodtherapie zunutze: Dabei schluckt die Patientin eine kleine Kapsel, in der sich radioaktives Jod befindet. Die Schilddrüse nimmt dieses Jod auf und lagert es ein. Dann beginnt die Radioaktivität, das umliegende Schilddrüsengewebe zu zerstören. So schrumpft das Organ innerhalb einiger Monate, ganz ohne Operation.
Damit das Schrumpfen nicht unkontrolliert geschieht, wird die nötige Menge an Radiojod für jeden Patienten genau berechnet. Trotzdem lässt sich das Maß der Verkleinerung nicht ganz exakt vorherbestimmen. In manchen Fällen gerät die Schilddrüse unbeabsichtigt zu klein, dann kann eine Unterfunktion entstehen. Diese lässt sich durch Tabletten aber besser und schonender behandeln als die Schilddrüsenüberfunktion.
Bei der Radiojodtherapie ist Radioaktivität im Spiel, deshalb findet sie in der Klinik unter Aufsicht von Nuklearmedizinern statt. Als Patient müssen Sie etwa zwei bis fünf Tage Aufenthalt dafür einplanen – je nachdem, wieviel Radiojod Sie benötigen. Die Therapie selbst ist denkbar einfach: Sie schlucken eine kleine Kapsel und müssen anschließend nichts weiter tun, als viel zu trinken und sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Die Strahlenmenge, die Ihrem Körper zugeführt wird, ist sehr gering und hat nur eine Reichweite von wenigen Millimetern. Sie spüren davon nichts und müssen nicht im Bett liegen. Die Radioaktivität wirkt nur auf das Schilddrüsengewebe, andere Organe bleiben unbehelligt.
Nachdem Sie die Kapsel geschluckt haben, „strahlen“ Sie für ein paar Tage. Deshalb verbringen Sie die Behandlung alleine im Krankenhauszimmer oder halten sich in bestimmten Bereichen der Klinik auf. Besuch können Sie auf der Station nicht empfangen. Innerhalb einiger Tage baut sich die Radioaktivität in der Schilddrüse wieder ab, dieser Prozess wird per Messung überwacht. Anschließend können Sie nach Hause gehen. Nach der Entlassung sollten Sie noch kurzzeitig den Kontakt zu Kindern und Schwangeren meiden, um diese nicht zu gefährden.
Denn bei Kindern und Schwangeren kann Radioaktivität Entwicklungsschäden verursachen. Deshalb kann bei diesen die Radiojodtherapie nicht durchgeführt werden. Nach der Behandlung sollten Frauen sechs Monate lang nicht schwanger werden, bis die Radioaktivität den Körper vollständig verlassen hat. Danach ist eine Schwangerschaft wieder problemlos möglich.
Radiojodtherapie und Operation erzielen ein etwa gleichwertiges Behandlungsergebnis. Im Vergleich zur Operation bietet die Radiojodtherapie einige Vorteile: Auf Schnitte und Narkose kann dabei verzichtet werden. Es besteht keine Gefahr für die Stimmbänder, es entstehen keine Narben und Schwellungen. Als einzige Nebenwirkung kann es zu vorübergehenden Halsschmerzen kommen. Ein Nachteil der Radiojodtherapie ist, dass ihre Wirkung nicht sofort einsetzt: Bis die Schilddrüse zu schrumpfen beginnt, können drei Monate vergehen.
Genau wie bei der Schilddrüsenoperation ist auch nach der Radiojodtherapie eine lebenslange Nachsorge beim Haus- oder Facharzt notwendig. Selbstverständlich bieten wir Ihnen diese bei Hormonexpert an, wie auch alle weiteren Leistungen zur Behandlung der Schilddrüse.