Dapagliflozin ist ein neues Medikament zur Behandlung des Diabetes Typ 2. Noch befindet es sich in der Phase klinischer Studien.
Der amerikanischen Behörde für Arzneimittelzulassung (FDA) wurde von externen Gutachtern nun davon abgeraten, Dapagliflozin zuzulassen, so das Deutsche Ärzteblatt. Diese Meinung der Gutachter verringert die Chance, dass das Medikament noch im Jahr 2011 auf den Markt kommt, erheblich.
Dapagliflozin ist einer neuen Wirkstoffgruppe zuzuordnen. Es gibt bisher keine Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff. Die sogenannten SGLT2-Hemmer senken den Blutzucker, indem sie die Glukose-Ausscheidung über die Nieren fördern. Dies geschieht durch die Hemmung eines Eiweißstoffes. Dieser Eiweißstoff bewirkt sonst in den Nieren, dass Glukose (also Traubenzucker) erst in den Urin gelangen kann, wenn der Blutzuckerspiegel eine bestimmte Höhe erreicht hat.
Die beiden Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb und AstraZeneca sind die Hersteller von Dapagliflozin. Sie haben die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments bereits in einigen klinischen Studien untersucht.
Dabei ergab sich ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen. Das wurde allerdings erwartet, denn die durch Dapagliflozin erhöhte Zuckerkonzentration im Urin begünstigt das Wachstum von Bakterien.
Des Weiteren konnte ein erhöhtes Krebsrisiko nicht ausgeschlossen werden. Die mit Dapagliflozin behandelten Patienten neigten stärker zu Blasen- und Brustkrebs. Auch die Leberwerte einiger Patienten stiegen teilweise stark an. Ob dies tatsächlich auf das Medikament Dapagliflozin zurückzuführen ist, ist unklar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die amerikanische Behörde für Arzneimittelzulassung (FDA) letztlich entscheidet. Zudem ist interessant, zu welchen Ergebnissen andere Firmen gelangen, die Studien zu Medikamenten mit ähnlichen Wirkstoffen durchführen.