Hintergrund: Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ist beteiligt an EPIC, der gesamteuropäischen Studie zum Zusammenhang von Ernährung, Lebensstilfaktoren und Krebs. Das EPIC-Zentrum im DKFZ betreut 25.540 Studienteilnehmer aus dem Raum Heidelberg. Anhand der Lebensstil-Daten dieser Menschen haben die Forscher nun errechnet, wie viele Lebensjahre eine gesunde Lebensweise im Vergleich zu einer ungesunden bringen kann.
Betrachtet man sich die untersuchten Risikofaktoren Rauchen, Alkoholkonsum, häufiger Konsum von rotem Fleisch, Übergewicht und Bewegungsmangel genauer, fällt sofort auf, dass das Rauchen mit Abstand die meisten Lebensjahre frisst: Männern raubt das Laster, wenn es etwas intensiver ausgeübt wird, im Schnitt neun Lebensjahre, Frauen immerhin noch sieben. Anders ausgedrückt: Wer nicht raucht, kann sich im Vergleich zum Raucher, der sich täglich einige Glimmstängel gönnt, auf sieben bis neun zusätzliche Lebensjahre freuen.
Weitere Ergebnisse: Normalgewicht bringt im Vergleich zum starken Übergewicht etwa drei Jahre, gemäßigter Alkoholgenuss bzw. genereller Alkoholverzicht im Vergleich zu einem hohen Alkoholkonsum ebenfalls circa drei Jahre. Addiert man nun alle genannten Risikofaktoren und ersetzt sie durch die jeweils gesünderen Alternativen, ergibt sich folgende Rechnung: Ein Mann, der normalgewichtig ist, nicht raucht, nur wenig Alkohol trinkt und wenig rotes Fleisch isst, kann gegenüber einem stark Übergewichtigen, der raucht, viel trinkt und häufig Frikadellen isst, bis zu 17 Lebensjahre gewinnen.
Nun wäre es natürlich völliger Käse, ein leckeres Steak oder ein Gläschen Rotwein generell zu verteufeln. Denn wer will schon ohne eine Portion Genuss 100 Jahre alt werden? Folglich gilt: Wer in Sachen Ernährung und Lebensweise auf einem guten Weg ist, kann sich hin und wieder auch mal einen kleinen Ausrutscher erlauben…