Denn Hunde sind uns Menschen in Sachen Geruchssinn meilenweit überlegen. Ein Dackel besitzt um die 125 Millionen Riechzellen, ein Schäferhund sogar 220 Millionen – ein Mensch dagegen nur lächerliche 5 Millionen. Dazu atmen sie in der Minute bis zu 300 Mal ein. So ergibt sich eine gemessene Riechleistung, die ungefähr eine Million mal stärker ist, als die eines Menschen.
In der Praxis bedeutet das: Bildet man einen Hund entsprechend aus, kann er als Assistenzhund für Diabeteskranke eingesetzt werden. Doch wie genau funktioniert das?
Zuallererst muss man den Hund auf den Geruch des Diabetikers konditionieren: Wie riecht der Diabetiker normal, wie bei Unterzucker? Wer wissen möchte, wie das geht findet hier ein Video.
Eine besondere Rasse an Hunden muss es nicht sein, allerdings sollte der Hund Talent zum Warnhund besitzen – dann kann er auch zum Diabetikerwarnhund ausgebildet werden. Allerdings sollte er schon trainiert sein, sprich in einer Hundeschule an Training gewöhnt. Die Ausbildung zum Diabetikerwarnhund dauert dann zwischen 18 und 24 Monaten – man sollte also Geduld mitbringen.
Klappt das Training, wird der Hund Alarm schlagen, wenn der Diabetiker in Unterzucker fällt. Das ist besonders hilfreich bei Kindern und im Schlaf. Vom Erfolg des Trainings kann man in zahlreichen Artikeln lesen.
Gut trainierte Diabetikerwarnhunde riechen die Veränderungen im Stoffwechsel. Fällt zum Beispiel der Blutzuckerspiegel schnell, wird der Hund Alarm schlagen und den Halter dazu anhalten, den Blutzuckerspiegel zu messen. So schaffen es gut trainierte Hunde, vor Unterzucker zu warnen, bevor er entsteht.
Natürlich kann ein Hund keinen Messwert ersetzen: Wie niedrig der Blutzuckerspiegel wirklich ist, muss man immer noch selbst messen. Der Hund bietet vielmehr zusätzliche Sicherheit, aber eine, die schon mal Leben retten kann.
Dazu kommt, dass die Ausbildung zum Assistenzhund nicht ganz billig ist: Hundehalter berichten von gut 4.000 Euro, die man hinblättern müsse. Dieses Geld wird bislang nicht von der Krankenkasse übernommen. Allerdings kann man die Kosten meist von der Steuer absetzen. Für Assistenzhunde verlangen viele Gemeinden außerdem keine Hundesteuer.
Einige Diabetologen raten zur Vorsicht: Es gebe keine festen Standards bei der Ausbildung der Hunde. Anders ausgedrückt: Man sollte schon aufpassen bei der Wahl der Hundeschule. So gibt es keine gesetzlichen Regelungen zur Ausbildung als Diabetiker-Assistenzhund.
Doch gerade Kinder könnten durch einen Diabetikerwarnhund effektiver an Blutzuckermessungen erinnert werden.
Ein Vorteil der Zertifizierung ihres Hundes als Diabetikerwarnhund ist, dass sie ihn nun wirklich überall mit hinnehmen dürfen: Sei es ins Büro, oder ins Flugzeug. Denn als zertifizierten Assistenzhund brauchen Sie ihn schließlich.
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