Unsere Praxis in Bayreuth bleibt
vom 20.12. bis 01.01.2025 geschlossen.
Hausärztliche Patienten: Vertretung durch
Dr. Hornig & Kollegen, Telefon 0921 721333
Zwischen April und Ende Juni ist hierzulande Spargelsaison. Rund 1,5 Kilogramm des stangenförmigen Gemüses verputzt jede und jeder Deutsche pro Jahr laut Bundeszentrum für Ernährung. Ob auch Diabetiker zugreifen dürfen und was es zu beachten gibt beim Spargelverzehr, erfahren Sie hier.
Spargel ist sehr gesund. Da er zu mehr als 90 Prozent aus Wasser besteht, ist er sehr kalorienarm und liefert außerdem Ballaststoffe, die lange satt halten sowie die Verdauung unterstützen. Aber nicht nur deswegen darf er regelmäßig auf dem Teller landen.
Das Saisongemüse, dessen bekannteste Vertreter grün oder weiß schimmern, enthält darüber hinaus viele wichtige Nährstoffe und Vitamine, die Körper und Gesundheit guttun. So ist Spargel zum Beispiel eine gute Quelle für Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K oder auch für Folsäure. Mit etwas mehr B-Vitaminen, Vitamin C und Folsäure ist der nussig schmeckende grüne Spargel übrigens ein klein wenig „gesünder“, in puncto Kalorien liegen die beiden Varianten aber ungefähr gleichauf.
Darüber hinaus enthält Spargel viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Selen und Zink oder auch Antioxidantien wie Rutin, Quercetin und Kaempferol, die entzündungshemmend wirken. Solche Antioxidantien können dazu beitragen, Zellschäden durch übermäßig viele aggressive Sauerstoffmoleküle, die sogenannten freie Radikale, im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
So gesund Spargel auch für Diabetiker ist, eines gibt es zu beachten: Im Spargel stecken Purine. Die sind Teil der Erbsubstanz und grundsätzlich wichtig für den Zellaufbau. Ein gesunder Mensch baut überschüssige Purine zu Harnsäure ab und scheidet diese über die Nieren beziehungsweise den Urin aus.
Bei Diabetikern ist dieser Mechanismus, der sogenannte Purinstoffwechsel, aber oft gestört. Das heißt, der Körper schafft es nicht, ausreichend Harnsäure auszuscheiden, woraufhin deren Spiegel im Blut steigt. Das wiederum führt zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken und infolge kann Gicht entstehen.
Das heißt aber nicht, dass Spargel für Diabetiker mit hohem Harnsäurespiegel grundsätzlich tabu ist. Die Stangen enthalten für sich genommen nicht genügend Purin, um Gicht auszulösen. Verstärken kann Spargel die Gelenkserkrankung jedoch, weshalb Betroffene ihn nur in Maßen verzehren und darauf achten sollten, Spargel nicht mit anderen purinhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch zu kombinieren. Bestenfalls holt sich jemand, der einen gestörten Purinstoffwechsel hat, das Okay von Arzt oder Ärztin, bevor Spargel auf den Teller kommt.
Diabetiker, die Spargel essen möchten, sollten zudem noch auf einige weitere Dinge achten. Auf die Zusammenstellung des Spargelgerichts, zum Beispiel. Kartoffeln, eine klassische Spargelbeilage, haben im Gegensatz zum Stangengemüse selbst beispielsweise einen hohen glykämischen Index. Ebenso einige Sorten Alkohol, der für viele ein gutes Spargelessen abrundet. Das heißt, ein Spargelgericht kann je nach Zusammenstellung den Blutzuckerspiegel durchaus merklich ansteigen lassen.
Daher ist es wichtig, die Gesamtmahlzeit zu berücksichtigen, die Menge an Spargel an die individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen anzupassen und/oder Beilagen und Getränke so auszuwählen, dass der Blutzuckerspiegel unter Kontrolle bleibt. Insgesamt ist Spargel ein gesundes und nährstoffreiches Gemüse, das durchaus in eine ausgewogene Ernährung bei Diabetes eingebaut werden kann.