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Freder1k sorgt für Sicherheit in der Diabetes-Früherkennung

Es ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen: Typ-1-Diabetes. Jährlich wird sie bei gut 2000 Kindern im Alter bis 15 Jahren diagnostiziert. Bei Typ-1-Diabetes werden die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse von den körpereigenen Abwehrkräften angegriffen und zerstört.
Die Autoimmunerkrankung ist dabei nicht nur von Umwelteinflüssen abhängig. Genetische Faktoren spielen eine große Rolle bei der Entstehung der Krankheit. Im Durchschnitt besitzen 3 von 100 Neugeborenen Risiko-Gene für die Erkrankung.

Sachsen schreitet voran: Erstmals flächendeckende Früherkennung

Der Freistaat Sachsen begegnet Typ-1-Diabetes nun auf einem ganz neuen Weg: Erstmals dürfen alle Eltern ihre Neugeborenen kostenlos einem Gentest zur Risiko-Erkennung unterziehen lassen.
Stolz spricht das Bundesland auf der eigenen Internetseite davon, „Vorreiter in Europa“ zu sein. Die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat persönlich die Schirmherrschaft über das Projekt mit dem Namen „Freder1k“ übernommen.
Das Screening soll das genetische Risiko für Typ-1-Diabetes bei den Neugeborenen bewerten. Eine Früherkennung der Krankheit kann so schon kurz nach der Geburt möglich sein – lange, bevor die ersten Symptome auftreten.

Die Beteiligten: Das „who is who“ der deutschen Diabetes-Forschung

Der Beginn von „Freder1k“ ist auch gleichzeitig der Startschuss für weitere Studien, die Erkenntnisse zu Vorsorge und Behandlung von Typ-1-Diabetes bringen sollen.
Die Liste der an „Freder1k“ beteiligten Institute liest sich wie das „Who is who“ der deutschen Diabetes-Forschung: Projektleiter ist Prof. Dr. Ezio Bonifacio, Direktor des Zentrums für regenerative Therapien an der Technischen Universität Dresden.
Weiter beteiligen sich das Uniklinikum Leipzig und die Medizinische Hochschule Hannover. Das ebenfalls beteiligte Münchener Helmholtz-Zentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Anette-G. Ziegler bringt schon Erfahrung in dem Bereich mit: Professor Ziegler war schon 2015 für die verwandte Fr1da-Studie verantwortlich. Die untersuchte anhand weniger Blutstropfen, ob bei einem Kind bereits ein frühes Stadium von Typ-1-Diabetes vorliegt.

„Freder1k“ als weiterer Schritt zur regenerativen Therapie

Die erfolgreiche Initiative „Fr1da“ ist sozusagen die ältere Schwester von Bruder „Freder1k“:
In Folge der „Fr1da“-Studie gelangte das Münchener Helmholtz-Zentrum zu einer erstaunlichen Erkenntnis: Mit Hilfe von „Markierungen“ konnten bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse isoliert werden, die sich besonders für eine regenerative Zelltherapie eigneten.
Dadurch könnte man der Bauchspeicheldrüse eine wahre Frischzellen-Kur verpassen – und die Entstehung von Typ-1-Diabetes verhindern.
Denn erst wenn 80-90 % der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört sind, spricht man bei einem Patienten überhaupt von Typ-1-Diabetes.

Über Sachsen hinaus: „Freder1k“ auch in weiteren Bundesländern geplant

Wird das Modellprojekt „Freder1k“ erfolgreich verlaufen, soll es nicht nur auf Sachsen beschränkt bleiben. Auch andere Bundesländer möchten teilnehmen.
In einem Jahr könnte die kostenlose Früherkennung von Typ-1-Diabetes in weiten Teilen des Bundesgebietes verfügbar sein – und damit zum Standard in der Vorsorge bei Neugeborenen werden.
Die Chancen stehen also gut, bald einen großen Schritt weiterzukommen in der Behandlung von Typ-1-Diabetes.

Foto: istockphoto.com / Yuri Arcurs

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