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So viele Diabetes-Apps – doch worauf ist zu achten?

Sie sind zahlreich geworden, die elektronischen Alternativen zum Diabetes-Tagebuch: Die Werte können direkt am Smartphone oder Tablett elektronisch verarbeitet werden. Diabetes-Apps machen es möglich.
Doch dabei hören die meisten Apps nicht auf. Mit manchen kann man über Schnittstellen die Daten von Messgeräten direkt auslesen. Auch eine eigene Ernährungsdatenbank mit Tipps lässt sich anlegen, oder die Apps bieten einen Überblick über den Diabetes und seine Folgeerkrankungen – den Ideen der Entwickler sind hier keine Grenzen gesetzt.
Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten, wenn man sich Diabetes-Apps aufs Handy lädt.

Vorsicht: Datenschutz!

Man könnte argumentieren, das Thema Datenschutz sei in Zeiten von Facebook, Instagram und WhatsApp ohnehin überholt: Noch nie haben die Menschen freiwillig so viel von sich preisgegeben, wie heutzutage. Die ständige Standortabfrage durch Pokemon Go ist nur ein weiteres Beispiel.
Doch bei einer App im Gesundheitsbereich liegen die Dinge doch anders: Patientendaten mit Behandlungen, Krankheitsverläufen und Ernährungsgewohnheiten sind intimste Daten. Nicht umsonst gilt in Deutschland die ärztliche Schweigepflicht.
Wer also eine Diabetes-App benutzt, sollte genau überprüfen, auf welche Daten sie bei der Installation zugreifen möchte. Fragen Sie sich: Ist das wirklich notwendig? Wenn Sie diese Frage nicht mit einem Ja beantworten können, raten wir von einer Installation ab. Ihrem Arzt würden Sie ja auch nicht erlauben, Ihre Patientenakte zu verkaufen.

Wie finde ich die richtige App für mich?

Das mit dem Datenschutz kann man nicht genug betonen. Doch wie finde ich schon vor der Installation heraus, welche App für mich geeignet ist und dabei verantwortungsvoll mit meinen Daten umgeht?
Die unabhängige web-Plattform HealthOn hat 44 Diabetes-Apps untersucht und dabei festgestellt: Über 80% der verlangten Zugriffsberechtigungen sind unnötig für den Gebrauch der App.
Nur ein Viertel der Apps hat so viele Berechtigungen abgefragt, wie benötigt werden, um das Programm funktionieren zu lassen. Es gibt sie also, die „ehrlichen“ Apps. Wenn Sie sich den Weg zur richtigen App vereinfachen wollen, finden Sie hier eine Checkliste.
Dort sind Funktionen anwählbar, die die Apps haben sollen – HealthOn spuckt dann die verbliebenen Alternativen aus. Manche Apps haben besonders gute Statistik-Programme, andere locken mit Mini-Spielen, oder Ernährungsratgebern. Hier ist vor allem der persönliche Geschmack ausschlaggebend.

Besonders Wichtig: Integration von Messgeräten

Die guten Apps bieten vor allem eine umfangreiche Integration verschiedener Messgeräte: Per Bluetooth können sämtliche Messdaten auf ihr Handy übertragen und dort gespeichert werden.
Meist kann man sich die langfristige Entwicklung des Blutzuckerspiegels in der Tagebuchfunktion anzeigen lassen. Einige Apps integrieren noch Blutdruck- und andere Messgeräte, können also für die Rundum-Überwachung Ihres Gesundheitszustandes eingesetzt werden.
Manche Apps erlauben den Export der Daten als PDF, die sie Ihrem Arzt zukommen lassen können.

Dynamischer Markt

Bald könnten zusätzlich Insulinpumpen App-gesteuert werden. Schon jetzt gibt es Apps für Kinder, die damit spielerisch lernen sollen, auf Ihren Blutzuckerspiegel zu achten. Der Markt entwickelt sich also rasant weiter.
Solange man die eigenen Daten im Blick hat, kann eine gute Diabetes-App wirklich zu einem besseren, weil bewussteren Umgang mit dem Diabetes führen.
Bild: unsplash.com - Patrick Tomasso

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