Unsere Praxis in Bayreuth bleibt
vom 20.12. bis 01.01.2025 geschlossen.
Hausärztliche Patienten: Vertretung durch
Dr. Hornig & Kollegen, Telefon 0921 721333
Zwischen 40 und 50 Jahren sind fast alle Frauen von Symptomen der Wechseljahre betroffen. Die körpereigene Hormonproduktion gerät ins Stocken. Hitzewallungen, unregelmäßige Blutungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen bis zu Depressionen können die Folge sein.
Viele Frauen nehmen gegen diese Beschwerden Hormonersatzpräparate ein. Diesen Präparaten wird oft ein schützender Effekt vor Herzinfarkt, Schlaganfall oder Osteoporose nachgesagt.
1992 wurde erstmals in einer Studie geprüft, ob die Hormonersatzpräparate diese positiven Effekte wirklich besitzen. Die Frauen waren bei Therapiebeginn im Durchschnitt bereits 63 Jahre alt. Das Ergebnis war verheerend: Die Komplikationen wurden eher schlimmer als besser. Brustkrebsfälle, zusätzliche Herzinfarkte und Schlaganfälle waren die Folge der Therapie. Zwar traf dieses Schicksal nur eine von 100 Frauen, jedoch wurde in der Folgezeit von der Nutzung der Östrogen-Gestagen-Präparate gegen chronische Erkrankungen abgeraten.
Eine dänische Studie liefert jetzt neue Erkenntnisse. Möglicherweise, so fanden die Forscher heraus, kommt es auf den Zeitpunkt der Einnahme an.
Während der Danish Osteoporosis Prevention Study (DOPS) hatten Frauen bereits kurz nach der Menopause mit der Einnahme der Hormonpräparate begonnen. Bei der aktuellen Studie bekamen 502 gesunde Frauen zehn Jahre lang ein Hormonersatzpräparat, 407 erhielten lediglich ein Placebo.
Bei Abschluss der Studie lag die Quote für Tod, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt in der Placebo-Gruppe doppelt so hoch wie bei den mit Hormonen behandelten Frauen. Das Brustkrebs-, Schlaganfall- oder Thromboserisiko war in beiden Gruppen gleich.
Die neue Studie liefert also ein ganz anderes Ergebnis als die erste von 1992. Statt zu hohen Nebenwirkungen führten die Hormonersatzpräparate diesmal anscheinend zu einer Besserung.
Die Teilnehmerinnen der älteren Studie von 1992 waren mit 63 Jahren im Schnitt 13 Jahre älter als die Teilnehmerinnen der aktuellen dänischen Untersuchung. Während bei der neueren Studie mit jüngeren Probandinnen die Hormonpräparate anscheinend zu einem Schutz vor Tod, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt geführt haben, hatten sie bei älteren Frauen den gegenteiligen Effekt. Ältere Frauen sollten daher auf die Einnahme von Hormonersatzpräparaten verzichten.
Weiterführende Informationen: Schützt früher Hormonersatz das Herz? Hormonersatztherapie senkt Herzinfarktrisiko