Der HbA1c-Wert wird nach der Blutentnahme im Labor bestimmt. Das Ergebnis weist verlässlich darauf hin, wie hoch der Anteil an zuckergebundenem Hämoglobin im Vergleich zum „zuckerfreien“ Hämoglobin im Blut ist (Hämoglobin ist der Blutfarbstoff der roten Blutkörperchen). Weil der gemessene HbA1c-Wert dadurch eine genaue Auskunft über den Blutzuckermittelwert der letzten zwei bis drei Monate gibt, wird er gemeinhin auch als Langzeitblutzucker oder Blutzuckergedächtnis bezeichnet.
Bis vor einigen Jahren wurde der HbA1c-Wert in Prozent gemessen bzw. angegeben. Von einem normalen HbA1c-Wert sprach man in einem Bereich von 4 bis 6 Prozent. Inzwischen jedoch wird in der Medizin die Maßeinheit mmol/mol verwendet. Diese gibt an, wie viel Tausendstel Mol zuckergebundenes Hämoglobin HbA1c in einem Mol Hämoglobin vorhanden sind (Mol ist in der Chemie eine Stoffmengen-Einheit).
Ist der Blutzucker-Langzeitwert HbA1c zu niedrig oder zu hoch, kann das verschiedene Ursachen haben. Deshalb ist auch ein zu hoher Wert noch kein endgültiger Beweis für Diabetes mellitus – er könnte auch von einer Eisenmangelanämie verursacht sein. Sehr häufig ist jedoch tatsächlich eine Diabetes-Erkrankung der Grund für einen erhöhten HbA1c-Wert. Dann müssen möglichst frühzeitig geeignete Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, um den Blutzuckerspiegel dauerhaft auf ein niedrigeres Niveau zu bringen. Denn: Ein langfristig erhöhter Blutzucker kann zu ernsten Spätfolgen führen.